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neues von der schreinerei endl

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bericht vom 09. August 2024
auf bm online – das portal für schreiner, tischler & Fensterbau:

Schreinerei Endl stellt sich mit breitem Portfolio für die Zukunft auf

Manufaktur für innovatives Traditionshandwerk – so bezeichnet sich die Schreinerei Endl aus dem niederbayrischen Winzer. Mit einem hochmodernen Maschinenpark fertigt das zehnköpfige Team gehobenen Möbel- und Innenausbau und zählt auch andere Schreinereien zu ihren Kunden.
 
[ BM-Redakteurin Miriam Matsche ]
Vor ca. sieben Jahren stand Roland Endl vor der Frage, ob er die Schreinerei seines Vaters am bisherigen Standort innerorts renovieren oder komplett neu bauen sollte. Da die Kostenschätzungen für beide Varianten ähnlich ausfielen, waren für ihn letztendlich viele Argumente ausschlaggebend, die schlussendlich gegen eine Renovierung sprachen. So entschied sich Roland Endl für einen Neubau außerorts.

Auf kurzen Wegen schnell in jedem Bereich

Die neue Fertigungshalle hat eine Fläche von 40 m x 40 m und ist auf den Arbeitsfluss der Schreinerei optimal ausgerichtet. LKW können das Gebäude gut umfahren und finden sogar einen überdachten Ladebereich und eine Rampe, sodass bei Wind und Wetter bequem ent- bzw. beladen und auch der Aufwand dabei auf ein Minimum reduziert werden kann. Im Zentrum der Werkstatt befindet sich das zweistöckige Büro mit Serverraum und den Sanitärbereichen. Von hier aus gelangt man kurzen Weges schnell in jeden Bereich der Schreinerei.

Flexibel mit 5-Achs-CNC-Nestinganlage

Die offene Halle ist in zwei Produktionsbereiche aufgeteilt: Auf der einen Seite werden u. a. Transportverpackungen gefertigt und auf der anderen Seite Projekte für Privatkunden, Firmenkunden und B2B, also Zulieferarbeiten für Schreinerkollegen. Hier steht auch das Herzstück seiner Fertigung: das 5-Achs-Bearbeitungszentrum Dynestic 7535 von Holz-Her in der Automatic-Version. Die zu nestenden Platten werden dabei auf die Einführrollenbahnen gelegt, zum Bearbeitungstisch gefördert, mit der Einzugsvorrichtung gleichzeitig am Anschlag ausgerichtet und nach der Bearbeitung automatisch auf das anschließende Förderband abgeschoben und anschließend etikettiert, sodass der Maschinentisch wieder für die nächste Bearbeitung frei ist.

Roland Endl ist mit dieser Anschaffung sehr zufrieden, da sie sehr flexibel nicht nur die Bearbeitung von Platten im Nestingverfahren ermöglicht, sondern auch für Massivholz, Möbelkomponenten und komplexe 3D- Freiformteile einsetzbar ist. Allerdings gibt er ehrlich zu, dass es ca. zwei Jahre gedauert hat, bis der Prozess die angestrebten Ergebnisse geliefert hat und alle Komponenten eingebunden waren. So wurden Makros tiefgreifend angepasst und eigens umprogrammiert, um die gewünschte Qualität erreichen zu können.

Autark durch clevere Betriebstechnik

Die Vakuumpumpen des Bearbeitungszentrums sind außerhalb des Gebäudes aufgestellt, da die Wärme- und Geräuschentwicklung nicht unerheblich ist. Im Winter wird die warme Abluft in die Halle geleitet und im Bereich der Maschine zum Heizen genutzt. Ansonsten wird die Schreinerei mittels Betonkernaktivierung erwärmt. Das Warmwasser dazu wird durch die Verfeuerung der eignen Briketts und je nach Bedarf mit zugekauften Pellets erzeugt.

Bei der Absaug- und Luftfiltertechnik setzt Endl komplett auf die Anlagentechnik von Nestro. So auch im Lackierraum, wo mittels eines Rotationswärmetauschers bis zu 60 % Wärmerückgewinnung aus der Abluft möglich ist. Strom bezieht die Schreinerei über die auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlage.

Unkomplizierter Informationsfluss

Vor zwei Jahren nahm Roland End die digitale Zeiterfassung in Angriff und entschied sich, passend zum ERP, für die Kuhnle-App Mobile BDE. So bucht jeder Mitarbeiter über sein eigenes IPad die Arbeitszeiten mithilfe der mobilen Zeiterfassung einfach und unkompliziert. Mit den Tablets können außerdem Projektinfos vom Server abgerufen werden oder die interne Betriebskommunikation über eine Chat-App erfolgen. Eine Notizbuch-App, die Inhalte untereinander teilen lässt, wird ebenfalls häufig eingesetzt, da sie z. B. als großes Nachschlagewerk für Hard- und Software dient. Diese und viele anderen Anwendungen stehen Endl kostenfrei zur Verfügung, da er einen NAS-Server vom Hersteller Synology besitzt und die Apps im Paket mitenthalten sind. Für die IT-Sicherheit hat sich Endl professionelle Unterstützung geholt und rät auch jedem, hier nicht zu sparen.

Im Zuge der Kundenberatung nutzt Roland Endl Synology-Photos. Damit hat er u. a. Fotobibliotheken von fertiggestellten Projekten zu einem bestimmten Thema, wie z. B. Küchen, Badmöbel usw. erstellt. Über einen geteilten Link können sich Interessenten diese Bilder bequem zuhause ansehen und inspirieren lassen. Denn er hat die Erfahrung gemacht, dass Kunden sehr oft mit Ideen, die sie beispielsweise auf Pinterest entdeckt haben, auf ihn zukommen, die von der Designsprache im Gesamtkonzept so nicht umsetzbar wären bzw. den Kostenrahmen sprengen würden. So soll versucht werden, Kunden zu lenken und mit eigenen Konzepten zu überzeugen, in denen bereits viel Vorarbeit steckt und die sinnvoll genutzt werden können.

Möglichst viel mit einem Programm abbilden

Sobald der Kunde das Angebot bestätigt, übergibt Roland Endl die weitere Auftragsbearbeitung an Schreinermeister Martin Adolff. Er kümmert sich um die Arbeitsvorbereitung inklusive Datentransfer und Programmierungen am CNC-Bearbeitungszentrum. Je nach Verfahren werden die in Pytha erstellten Bauteile an die CAM-Software NC-Hops (Formatieren, Nuten, Dübeln etc.) oder DDX EasyWood (5-Achs-Bearbeitung) übergeben.

Für die intuitive Bedienung und kurze Einarbeitungszeit lobt Endl Pytha. Außerdem ist es „stark bei Visualisierungen.“ Allerdings sieht er auch Verbesserungspotenzial. Beispielsweise fände er es gut, wenn wichtige Zeichnungselemente, wie z. B. die Plattenstärken einfach und fortbleibend variabel gestaltbar wären. Ein anderer Punkt ist zudem, dass einerseits automatisch erzeugte Bohrbilder fest mit dem Bauteil verknüpft werden, frei angelegte Bearbeitungen jedoch nur sehr umständlich gekoppelt werden können. In Summe entsteht für ihn viel unnötiger Workaround, sowie „Hand- bzw. Nacharbeit“ bei der Übergabe an die CNC-Maschine.

„Jede Schnittstelle ist eine Baustelle. Deswegen möchte ich davon so wenig wie nötig. Mein Ziel ist, so viel wie möglich in einem Programm abzubilden“, formuliert Roland Endl seine Erfahrungen mit Softwareprodukten. Er scheut auch nicht davor zurück, die Hersteller um Verbesserungen oder Lösungen zu bitten. Oder er lässt sich eben die gewünschte Anwendung programmieren, sofern das möglich ist. Im Bereich der ERP-Software konnte schon viel umgesetzt werden und so gibt es eine komplette Lagerbestandsführung inklusive automatischen Abbuchungen, Reservierungen und Bestellvorlagen. Ergebnis und Nutzen daraus sind eine genaue Kalkulation und immer einen Überblick über den aktuellen Lagerbestand.

Kooperationen mit anderen Schreinereien

Gerade im CAD-3D-Bereich gäbe es für ihn durchaus Alternativen, allerdings rechnet er hier mit intensiven und langen Einarbeitungszeiten, sodass sich diese Investition erst nach sehr viel längerer Zeit amortisieren würde. Außerdem möchte er auch erst mal die weitere Entwicklung der Auftragslage in diesem Bereich beobachten. Denn die sonst umsatzstarken Projekte bei den Firmenkunden sind extrem zurückgegangen. So sind beispielsweise die Aufträge eines Kunden aus dem Automobilbereich stark eingebrochen. Dafür haben die Geschäfte im B2B-Bereich in den letzten Jahren immer mehr zugenommen und laufen gut.

Langfristige Partnerschaften und Kooperationen mit anderen Schreinereien sind Roland Endl sehr wichtig. So lagert er die Produktion von Elementen aus, auf die er nicht spezialisiert ist, wie Fenster oder Treppen. Andererseits ist er mit seinen Maschinen bestens aufgestellt, um Kollegen bei Auslastungsspitzen zu unterstützen. Eine Win-win-Situation.

QUELLE (Text & Bild): www.bm-online.de

Das komplette Magazin
und den Artikel über uns (ab Seite 34)
zum Download finden Sie hier.

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